Warum war Home-Office schon immer eine integrierte Arbeitsform der Bewida?
Ja, das ist eine gute Frage. Wir wenden das Home-Office-Konzept schon seit vielen Jahren an. Es gehört auch zur Genetik der Bewida. Wir suchen in unserer Berater- und Projektarbeit den guten Mix und sind arbeitstechnisch dreigeteilt:
Wir unterstützen unsere Mitarbeiter bei der Einrichtung der Infrastruktur. Dieses Konzept gibt erhöht die Flexibilität unserer Mitarbeiter und gewährt ihnen mehr Freiraum in ihrer Alltagsgestaltung.
Wie genau hat dies bislang funktioniert und was hat sich nun mit der momentanen Situation verändert?
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesem Konzept gemacht. Bei der Bewida arbeiten Menschen, und Menschen sind ein soziales Wesen, angepasst durch die Evolution. Digitale Interaktion hingegen, existiert verbreitet erst seit ca. 30 Jahren. Vergessen wir die Natur des Menschen nicht. Der Mensch braucht sozialen Kontakt und war immer nur in der Gruppe/Gemeinschaft erfolgreich. Die Gruppe führt zu besseren Entscheidungen/Lösungen. Das habe ich schnell gelernt, auch unter Teilnahme an Versuchen aus meiner Zeit an der Universität Zürich. Diesem Prinzip fühlt sich die Bewida verpflichtet. Wir sind eine Mannschaft. Wir achten aber auf den «optimalen» Mix». Wie Paracelsus abgekürzt formuliert schon sagte: «Auf die Menge kommt es an!». Verändert hat sich nun natürlich der Umfang von Home-Office. Als Berater sind wir oft auf einen persönlichen Kontakt angewiesen und die angeordnete Arbeit von zu Hause setzt uns und unseren Kunden hier Grenzen. Hier sind moderne IT Kommunikationslösungen gefragt.
Groupware HCL Domino hat sich als Software bewährt um auch auf Distanz gut miteinander zusammenarbeiten. Welche andere Softwarelösungen sind hilfreich?
Domino/Notes hat sich bei uns etabliert und ist als Group- respektive “Collaboration Software” absolut genial. Wir sind sogar in der Lage voll offline mit allen Dateninhalten zu arbeiten. In punkto Funktion, Sicherheit (Datenschutz wird immer wichtiger) und Flexibilität ist es bis heute noch unschlagbar und ist sozusagen der Vorläufer er heutigen Non-Standard-Datenbanken. Hier konnten wir seit über 20 Jahren eine personalisierte umfassende Office Suite nutzen. Unseren Mitarbeitern stehen hier sämtliche projektrelevante Daten zur Verfügung und können diese in Zusammenarbeit mit den Kollegen bearbeiten. IBM hat die ganze Suite an HCL verkauft, einer der grössten Softwarehersteller der Welt. Da geht was!
In der heutigen Situation setzen wir zusätzlich die Videokonferenz Plattform WebEx ein. Diese Lösung ist hoch professionell und vor allem sicher. Sie ermöglicht es uns Team und Kundenmeetings noch einfacher zu organisieren und durchzuführen.
Wie betreut die Bewida ihre Kunden im Lockdown? Hat sich etwas verändert?
So persönlich wie möglich, unter Berücksichtigung der Vorgaben des BAG. Oft werden diese Meetings aber heute virtuell abgehalten. Dank unserer professionellen Infrastruktur können wir effiziente Sitzungen abhalten. Wir vermissen dabei aber den direkten menschlichen Kontakt.
Welche Rolle spielt Abacus, Bi-Suite oder Systema Integrator um Prozesse während dieser schwierigen Zeit zu vereinfachen?
Die Abacus Business Software, DeltaMaster und unsere BI-Suites sind seit Jahren konsequent auf eine Web-Nutzung ausgerichtet. Das kommt nun den Mitarbeitern unsere Kunden voll entgegen. Auch sie können mit unserem ERP voll über das Home-Office zugreifen.
Hat die Bewida in neue “Vernetzungssysteme” investiert? Online Meeting Platforms?
WebEx und Sametime als Software kombiniert mit verschieden Aufnahmestudios, welche auch für Schulungen intern und extern eingesetzt werden können. Für unsere Kunden betreiben wir unser «BewiTube». Sie finden in ihrem Portalbereich ihre Videos und Schulungssessions.
Mussten Mitarbeiter speziell geschult oder neue Arbeitsprozesse eingeführt werden?
Vieles war eigentlich schon bekannt und erprobt. Wir konnten hier auf hervorragende Lösungen zurückgreifen. Über unsere Bewida Academy werden Kolleginnen und Kollegen optimierte Prozesse vermittelt und deren Talente gefördert. Jeder Hat bei uns eine virtuellen Meeting-Raum, den man nach “anklopfen” mit einem Klick betreten kann, sozusagen das digitale Pendant der analogen Büroräume. So können nicht nur Kollegen, aber auch die Teamleiter sehr schnell mit den Teammitgliedern kommunizieren in Bild und Ton und sie optimal unterstützen. Das ist vor allem wichtig bei Kollegen die neu eingetreten sind. Da achten wir in diesen nicht einfachen Zeiten darauf, dass sie zu Hause nicht in ein Vakuum fallen.
Wie schafft man es als Geschäftsleitung den Überblick zu behalten?
Das setzt ein grosses Mass an Kommunikation voraus. Da kommt uns zugute, dass wir schon lange verteilt arbeiten und einiges schon gut eingespielt ist und war. Die in früheren Zeiten oft informell gehaltenen kurzen Treffen müssen nun vermehrt institutionalisiert durchgeführt werden. Das setzt Disziplin und Vorbereitung voraus. Teamleiter müssen über Videokonferenz den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen aufrecht halten. Das ist nicht einfach, denn vor allem neue Mitarbeitende brauchen Betreuung und sozialen Kontakt.
Trotz all den guten Lösungen vermisse ich dabei aber den direkten menschlichen Kontakt zu unseren Mitarbeitern und Kunden und freue mich, wenn wir uns wieder vermehrt direkt gegenüberstehen können!